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Algerien

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 139 von 180
Algerien 02.12.2020

#FreeThemAll: Anis Rahmani

Anis Rahmani sitzt mit dem Rücken zu einem Bildschirm
Anis Rahmani © picture alliance / abaca / Ammi Louiza / ABACA

Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hat die Verurteilung des algerischen Journalisten Anis Rahmani scharf kritisiert. Ein Gericht in der Hauptstadt Algier hatte Rahmani, der als Direktor des Nachrichtensenders Ennahar TV arbeitet, am 15. November wegen „Verleumdung und Diffamierung“ zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Zudem erlegte ihm das Gericht eine Geldstrafe von 100.000 Algerischen Dinar, umgerechnet rund 650 Euro auf. Sherif Mansour, die CPJ-Beauftragte für den Nahen Osten und Nordafrika, rief die algerische Regierung im Nachgang des Urteils dazu auf, Journalisten für ihre Arbeit nicht mit Anzeigen und Haftstrafen zu drohen. 

Anis Rahmani war bereits im Februar dieses Jahres verhaftet worden, nachdem die algerischen Behörden ihm vorgeworfen hatten, ein Gespräch mit einem ehemaligen algerischen Geheimdienstmitarbeiter aufgezeichnet und weiterverbreitet zu haben. Als enger Vertrauter des ehemaligen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika, der 2019 nach mehreren Monaten regierungskritischer Proteste in Algerien zurücktrat, steht Rahmani ohnehin unter verstärkter Beobachtung. Gegen Familienangehörige des Journalisten wird derzeit wegen einer Reihe von Korruptionsvorwürfen ermittelt.



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