Irak
04.03.2021
#FreeThemAll: Scherwan Scherwani
In der Autonomen Region Kurdistan ist der Journalist Scherwan Scherwani wegen der „Untergrabung nationaler Sicherheit“ schuldig gesprochen geworden. Ein Gericht in der nordirakischen Stadt Erbil verurteilte Scherwani und zwei Mitangeklagte zu jeweils sechs Jahren in Haft. Die Organisation Reporter ohne Grenzen und das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) verurteilten das Urteil kurz nach Bekanntgabe scharf.
Scherwani war bereits am 7. Oktober 2020 in seiner Wohnung in Erbil verhaftet worden. Daraufhin verschleierten die Behörden wochenlang, was mit ihm passiert war und wo er inhaftiert wurde. Kurz vor seiner Verhaftung hatten Staatsvertreter dem regierungskritischen Journalisten wiederholt vorgeworfen, von ausländischen Geldgebern finanziert zu werden und „den Staat zu destabilisieren“ – ein Vergehen, das im Irak mit einer lebenslangen Haftstrafe geahndet werden kann. Zudem wird Scherwani vorgeworfen, mit seiner Berichterstattung das Leben von irakischen Richtern gefährdet und gewalttätige Proteste ausgelöst zu haben.
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