Irak
03.11.2020
#FreeThemAll: Suadad al-Salhy
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Behörden im Irak dazu aufgefordert, den Haftbefehl gegen die Journalistin Suadad al-Salhy nicht zu vollstrecken. Al-Salhy hatte Anfang November von einer entsprechenden Anordnung des sogenannten Supreme Judicial Council erfahren. Laut Informationen von Reporter ohne Grenzen wird der Journalistin „Diffamierung“ vorgeworfen. Ein Vergehen, das im Irak mit einer empfindlichen Geldstrafe und einer Haftstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden kann.
Anlass für die Vorwürfe soll ein von der Nachrichtenagentur Middle East Eye veröffentlichter Artikel sein, in dem al-Salhy berichtet, pro-iranische Milizen im Irak hätten direkte Befehle von Ali Chamenei, dem politischen und religiösen Führer des Iran, erhalten.
Bereits in der Vergangenheit war al-Salhy, die zum Großteil aus der irakischen Hauptstadt Bagdad berichtet, wegen ihrer Arbeit ins Visier der Behörden geraten und sogar zum Ziel von geplanten Attentaten geworden: 2007 kam sie bei einem Überfall durch mehrere maskierte Männer knapp mit dem Leben davon – und 2014 wurde ein Sprengsatz in der Nähe ihres Elternhauses entdeckt.
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