Corona-Ticker: Irak
19.11.2020
Regierung unterbindet Corona-Berichterstattung
Im Irak müssen aktuell mehrere Medienschaffende wegen ihrer Berichterstattung über die Covid-19-Pandemie mit einer Haftstrafe rechnen. Alle hatten zuvor kritisch über den Umgang der Regierung von Ministerpräsident Mustafa Al-Kadhimi mit der Pandemie berichtet.
Mindestens vier Blogger aus der zweitgrößten irakischen Stadt Mossul – Rayan Al-Hadidi, Muhanad Al-Omarey, Saher Al-Dalimi und Saker Al-Zakaria – hatten in den vergangenen Wochen wiederholt den Mangel an medizinischen Ressourcen in den Krankenhäusern der Region angeprangert. Sie wurden deshalb von der Gesundheitsbehörde der Provinz Ninawa, deren Hauptstadt Mossul ist, wegen Verleumdung verklagt und anschließend verhaftet. Al-Dalimi und Al-Zakaria wurden am 16. November gegen Kaution freigelassen.
Nachdem der freiberufliche Journalist Saif Alkrawee in Nadschaf den Missbrauch von Blutspenden in der Region aufgedeckt hatte, wurde er von dem Leiter der Blutbank verklagt. Obwohl er offzielle Belege für seine Anschuldigungen vorgelegt hat, muss Alkrawee sich am 22. November vor Gericht verantworten.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht der Irak auf Platz 162 von 180 Staaten.
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