Irak
18.10.2004
Zwei irakische Journalisten erschossen
Reporter ohne Grenzen verurteilt den Mord an zwei irakischen Journalisten. Am 14. Oktober wurde die Fernsehjournalistin Dina Mohammed Hassan vor ihrer Haustür in Bagdad erschossen. Der Fotograf Karam Hussein erlag am selben Tag tödlichen Schüssen, die vor seinem Haus in der nordiraksichen Stadt Mosul auf ihn abgefeuert wurden. Mit dem Tod der Beiden steigt die Zahl der seit Anfang des Krieges getöteten Journalisten auf 29.
Hassan arbeitete als Journalistin bei Al-Hurriya, dem Fernsehsender der Patriotischen Union Kuridistans (PUK), der Partei des Kurdenführers Jalal Talabani. Der 22-jährige Hussein arbeitete seit drei Monaten für die Frankfurter European Pressphoto Agency (EPA) und wurde laut EPA-Chefredakteur Cengiz Seren vor seinem Haus von vier Männern erwartet, die ihn erschossen und dann flohen.
Reporter ohne Grenzen verurteilt diese gezielten Morde. Seit Beginn des Jahres sind bereits zahlreiche irakische Journalisten im Irak umgekommen. Einige vermutlich, weil sie für ausländische Medien gearbeitet haben, andere einfach deshalb, weil sie Journalisten waren. Bewaffnete Gruppen, die Meinungsfreiheit nicht respektieren, versuchen so, den gesamten Berufsstand einzuschüchtern.
Die Menschenrechtsorganisation fordert die irakische übergangsregierung auf, die jüngsten Fälle umgehend zu untersuchen und die Verantwortlichen für die Morde zu ermitteln. Eine konsequente Strafverfolgung kann ähnliche Fälle in Zukunft verhindern.
Reporter ohne Grenzen erinnert außerdem zum wiederholten Male daran, dass Journalisten neutrale Beobachter sind, deren Arbeit geschützt und respektiert werden muss, um möglichst unabhängige und genaue Nachrichtenrecherchen zu garantieren.
Irak ist nach wie vor einer der gefährlichsten Orte der Welt für Journalisten. Wenigstens 29 Journalisten und 15 Medienmitarbeiter sind seit Beginn des Krieges im März 2003 getötet worden. Davon sind 29 seit Anfang 2004 umgekommen, darunter 23 Iraker.
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