Iran
31.07.2005
Akbar Ganji seit 50 Tagen im Hungerstreik
Das Leben des Journalisten Akbar Ganji ist nach 50 Tagen Hungerstreik in Gefahr. Dennoch zeigen sich die iranischen Führer unnachgiebig. Nach wie vor lehnen sie seine Freilassung ab.
"Sie müssen Ganji aus humanitären Gründen entlassen. Er ist trotz der fünf Jahre ungerechter Haftstrafe ein zu allem entschlossener Mensch geblieben", sagt Reporter ohne Grenzen und ruft die internationale Gemeinschaft und Medien auf, weiterhin Druck auf die iranische Regierung auszuüben und sich für die Freilassung des mutigen Journalisten einzusetzen.
Akbar Ganji ist seit dem 11. Juni im Hungerstreik. Nach 50 Tagen ohne Nahrungsaufnahme wiegt er nur noch 52 Kilo. Die meiste Zeit ist er bewusstlos. Mit jedem Tag kommt er dem Tod ein Stück näher.
Ganjis Frau, Massoumeh Shafii, konnte ihn am 28. Juli kurz besuchen. Sie sagte Reporter ohne Grenzen, er sei sehr schwach gewesen. Er habe seine Augen nur kurz geöffnet, sei dann aber wieder bewusstlos geworden.
Teherans Generalstaatsanwalt Said Mortazavi, der sich ebenfalls im Krankenhaus aufhielt, beschuldigte dagegen Shafii erneut, ihren Mann umbringen zu wollen. Eine Anschuldigung, die bereits zuvor in einer regierungsnahen Tageszeitung erhoben wurde.
Reporter ohne Grenzen verurteilt den Vorwurf scharf und macht erneut das iranische Regime für Ganjis Schicksal verantwortlich. Er sei für seinen kritischen Journalismus und seinen Kampf um Meinungsfreiheit verurteilt worden.
Masoud Bastani, ein Journalist, der für reformorientierte Zeitungen wie Etemad, Toseeh und Joumhoryat schrieb, ist am 25. Juli verhaftet worden. Er setzte sich auch für Akbar Ganji ein. Er wird im Teheraner Gefängnis Evin festgehalten. Weder seine Familie noch sein Anwalt durften ihn bisher besuchen.
"Die Behörden sind bereit, Ganjis Tod in Kauf zu nehmen. Mit der gleichen Haltung verfolgen sie auch diejenigen, die den Mut haben sich für den Journalisten einzusetzen", sagt Reporter ohne Grenzen und fordert die sofortige Freilassung von Masoud Bastani.
Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen – Majid Bagha Shanjani
Fon +49/30/615 85 85
presse@reporter-ohne-grenzen.de
Folgen Sie uns!