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Iran

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 176 von 180
Iran 31.10.2013

Einladung zum Gespräch „Teheran – Berlin: Ein Journalist im Exil“

Ehsan Mehrabi. Foto: Reporter ohne Grenzen

„Teheran – Berlin: Ein Journalist im Exil“
Gespräch mit Ehsan Mehrabi

am Mittwoch, 6. November 2013 um 19 Uhr
im KörberForum: Kehrwieder 12, 20457 Hamburg

Immer wieder müssen Journalisten nach Schikanen, Übergriffen oder Todesdrohungen ihre Heimatländer verlassen. Doch selbst hinter den Staatsgrenzen endet die Verfolgung oft nicht – Einschüchterungsversuche begleiten viele der Flüchtlinge bis in ihre Exilländer. Hinzu kommen neue Probleme im fremden Land: bürokratische Hürden, Sprachschwierigkeiten und fehlende berufliche Perspektiven.

Allein aus dem Iran mussten Dutzende Journalisten fliehen, nachdem das dortige Regime massiv gegen jede kritische Berichterstattung über die umstrittene Wiederwahl des damaligen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad 2009 und die darauf folgenden Proteste vorging. Viele der Flüchtlinge fanden im Rahmen eines humanitären Aufnahmeprogramms Zuflucht in Deutschland. Heute machen sie die größte Gruppe der Journalisten im Exil aus, die Reporter ohne Grenzen als Teil seiner Nothilfearbeit betreut. Mit einem von ihnen wollen wir über seine persönlichen Erfahrungen auf der Flucht und im Exil sowie über seine Erwartungen an die deutsche und europäische Integrationspolitik sprechen.

Ehsan Mehrabi arbeitete im Iran 15 Jahre lang als Parlamentskorrespondent für renommierte Publikationen wie die Tageszeitung Etemade Melli. Er berichtete über die Proteste gegen das Ergebnis der umstrittenen Präsidentenwahl im Juni 2009 und gab dazu auch der persischen Redaktion der BBC Interviews. Im Februar 2010 wurde er verhaftet und wegen seiner Zusammenarbeit mit ausländischen Medien zu einer einjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Im Mai desselben Jahres kam Mehrabi auf Kaution frei, wurde aber im Januar 2011 erneut inhaftiert. Nach seiner Entlassung im Oktober 2011 entschloss er sich, in die Türkei zu fliehen. Dort musste er mit seiner Ehefrau nahe der syrischen Grenze unter schwierigen Bedingungen auf den Abschluss seines Asylverfahrens beim UN-Flüchtlingshilfswerk warten. Nachdem ihm die Bundesregierung aus humanitären Gründen die Aufnahme gewährte, lebt das Ehepaar seit Februar 2013 in Berlin.

Moderation: Wolfgang Krach (Süddeutsche Zeitung)

Gespräch auf Deutsch und Farsi, mit Simultanübersetzung.

Eine Veranstaltung der Körber-Stiftung in Kooperation mit der Weichmann-Stiftung und Reporter ohne Grenzen. Medienpartnerschaft: Süddeutsche Zeitung
Hier geht es zur Anmeldung.

 

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