Iran
22.09.2009
ROG kritisiert harten Umgang mit ausländischen Journalisten
Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert ein Ende der Repressionen gegen ausländische Journalisten. Weiterhin werden Mitarbeiter ausländischer Medien in iranischen Gefängnissen festgehalten. ROG sieht seit dem Wechsel an der Spitze des juristischen Systems keine Fortschritte bei der Umsetzung von Presse- und Meinungsfreiheit im Iran.
Im August ist Sadegh Ardeschir Laridschani zum neuen Justizchef ernannt worden. Laridschani entließ anschließend den für sein strenges Vorgehen gegen Oppositionelle bekannt gewordenen Said Mortasawi als Oberstaatsanwalt Teherans.
„Das Regime wirft ausländischen Medien Spionage vor. Journalisten werden einem großen psychischen und physischen Druck ausgesetzt, um Geständnisse zu erzwingen“, kritisiert ROG.
Unter den Inhaftierten sind der Korrespondent der US-amerikanischen Zeitschrift Newsweek, Masiar Bahari sowie Fariba Pajuh, die als Stringerin für Radio France Internationale und andere internationale Medien tätig ist. Während Bahari seit nunmehr drei Monaten im Gefängnis ist, beginnt für Pajuh in diesen Tagen der zweite Monat hinter Gittern.
„Genau wie andere Journalisten sind Bahari und Pajuh unschuldig. Sie werden einzig und allein aufgrund ihres Berufs festgehalten“, erklärt ROG.
Immer weniger ausländische Journalisten können in den Iran einreisen, da die Visumsanträge meist abgelehnt werden. Korrespondenten, denen die Einreise gewährt wurde, war es bisher nicht möglich, ihren Beruf frei auszuüben. Seit dem 16. Juni ist es ausländischen Journalisten laut einer Regelung des iranischen Ministeriums für Kultur und islamische Orientierung verboten, über „nicht autorisierte Demonstrationen“ zu berichten.
Die vollständige Meldung zur aktuellen Lage im Iran lesen Sie hier (Englisch).
Weitere Informationen:
Anja Viohl
Tel. 030 615 85 85
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