Mit scharfem Protest hat Reporter ohne Grenzen (RoG) auf die Verhaftung von zwei weiteren Journalisten im Zusammenhang mit den Anti-Regierungsdemonstrationen im Iran reagiert. Wie jetzt bestätigt wurde, waren der freie Journalist Amir Teirani am 16. Juni und Mohamed Reza Bouzeri von Golestan-e-Iran am 18. Juni verhaftet worden. Beiden wird vorgeworfen, in Kontakt zu Studenten gestanden und die Proteste angestiftet zu haben.

Insgesamt wurden mindestens acht Journalisten seit Beginn der Demonstrationen unter dem Vorwand der Volksaufwiegelung hinter Gitter gebracht. Darunter auch die als Regimekritiker bekannten Journalisten Taghi Rahmani von der Wochenzeitung Omid-e-Zangan, Hoda Saber und Reza Alijani, Herausgeber der Monatszeitschrift Iran-e-Farda und ROG-Menschenrechtspreisträger 2001. Mit 16 inhaftierten Journalisten ist der Iran das größte Gefängnis für Journalisten im Mittleren Osten.

Die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit fordert erneut die sofortige Freilassung aller gefangenen Journalisten. "Die Journalisten wurden willkürlich und unter fadenscheinigen Vorwänden verhaftet. Sie haben kein Verbrechen begangen, sondern werden allein wegen
ihrer kritischen Haltung zum Regime verfolgt", erklärte Robert Ménard, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen.

Mittlerweile hat der Staatsanwalt in Teheran, Said Mortazavi, auf Verlangen von Reporter ohne Grenzen mitgeteilt, dass die Journalisten Amir Teirani, Taghi Rahmani, Reza Alijani und Hoder Saber im Spezialgefängnis Evine in Teheran gefangen gehalten werden. Außerdem informierte er die Familie des Journalisten Amin Bozogian, die seit dem 15. Juni nichts über den Verbleib des Journalisten gehört hatte, über seine offizielle Verhaftung. Angehörige und Frauen der Inhaftierten berichten, sie seien vom Staatsanwalt bedroht worden.

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