Ein Berufungsgericht in Teheran hat die iranische Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Shiva Nazar Ahari zu vier Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt. Dies berichteten heute Nachrichtenagenturen unter Berufung auf oppositionelle Webseiten. Die iranische Regierung wirft Ahari Verschwörung und Propaganda sowie Verbindungen zur oppositionellen Volksmudschaheddin vor. Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert den Richterspruch auf das Schärfste.

Zur Zeit ist Ahari, Gründungsmitglied der Menschrechtsorganisation Committee of Human Rights Reporters (CHRR) und Herausgeberin der Website Azad Zan, gegen eine hohe Kaution auf freiem Fuß. Die bereits mehrfach inhaftierte Menschenrechtsaktivistin war zuletzt im September 2010 zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Davon wurden nun zwei Jahre gestrichen.

Zu Aharis Unterstützung hatte ROG im August 2010 eine Petition lanciert: 3.770 Menschen aus 60 unterschiedlichen Ländern hatten den Online-Appell an die iranischen Justizbehörden unterzeichnet. Rund 40 Aktivisten folgten am 2. September dem Aufruf von ROG und versammelten sich zur Übergabe der Petition vor der iranischen Botschaft in Berlin.