Israel
02.07.2008
Vorgehen gegen palästinensische Journalisten verurteilt
Reporter ohne Grenzen verurteilt das brutale Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte gegen palästinensische Journalisten an den Grenzübergängen in die Palästinensischen Autonomiegebiete auf das Schärfste.
Währende der vergangenen zehn Tage nahm die Polizei mindestens fünf Journalisten unrechtmäßig vorübergehend fest. Ein Journalist wird weiterhin festgehalten. Ein anderer musste sich ambulant behandeln lassen. Grenzposten der Firma Shin Bet, einem israelischen Sicherheitsdienst, schlugen Omer al-Mughaier brutal zusammen und demütigten ihn.
Al-Mughaier (24) wurde am 26. Juni von Shin Bet-Mitarbeitern angehalten, als er die Allenbybrücke, einem Grenzübergang zwischen Israel und Jordanien, überqueren wollte. Reporter ohne Grenzen gegenüber sagte er, man hätte ihn gezwungen, sich komplett auszuziehen und ihn dann einer erniedrigenden Leibesvisitation unterzogen.
Mehrere Stunden lang befragten ihn Polizisten zu seinen Reisen nach Europa. „Beamte schlugen mich solange ins Gesicht, bis ich das Bewusstsein verlor. Daraufhin brachte man mich in ein Krankenhaus in Ramallah. Zwei Stunden später konnte ich mit der Hilfe niederländischer Diplomaten nach Gaza zurückkehren“, so der Journalist, der gebrochene Rippen und schwere Blutergüsse davon trug.
Al-Mughaier arbeitet für verschiedene ausländische Medien. Am 26. Juni kam er aus Europa, wo er am 16. Juni in London den Martha Gelhorn Preis erhalten hatte. In Jordanien musste er mehrere Tage auf Erlaubnis warten, in seine Heimatstadt Rafah im Gazastreifen zurück kehren zu dürfen.
„Das Verhalten der israelischen Sicherheitskräfte gegenüber Mohammed Omer al-Mughaier ist nicht akzeptabel. Er befolgte jede von den Sicherheitskräften geäußerte Anordnung. Trotzdem verprügelten und erniedrigten sie ihn. Wir fordern die zuständigen israelischen Behörden auf, die Täter zur Verantwortung zu ziehen“, so Reporter ohne Grenzen.
Die Organisation setzt sich ebenfalls für die Freilassung des seit mehr als einer Woche ohne Anklage von der israelischen Polizei festgehalten Fouad Farukh ein. Fraukh arbeitet als Cutter für die palästinensische Nachrichtenagentur „Ramattan News“.
Er ist einer von vier Journalisten und Technikern der Nachrichtenagentur, die am 22. Juni am Zaatara Grenzübergang nahe Nablus im Westjordanland festgenommen wurden, als sie in einem mit „TV“ gekennzeichneten Fahrzeug auf dem Weg nach Nablus waren. Tontechniker Nubul Nabil und Journalist Mahammed Marbu wurden nach sechs Stunden wieder freigelassen. Kameraman Rami Jahajhad kam erst am 29. Juni wieder auf freien Fuß. Die vier wurden fälschlicherweise beschuldigt, sie hätten Steine auf israelische Siedler geworfen.
Folgen Sie uns!