Länderportal

Libanon

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 140 von 180
Libanon 13.07.2006

Sieben Medienleute verletzt

Sieben Journalisten und Medienmitarbeiter wurden im Libanon innerhalb der vergangenen 48 Stunden verletzt. Drei Journalisten des Senders „New TV“ wurden gestern beschossen. Reporter ohne Grenzen fordert die israelischen Behörden auf, die Vorfälle zu untersuchen sowie den Schutz von Medienleuten zu garantieren.

Der Wagen von Reporter Bassel Al-Aridi, Kameramann Abd Khayyat und sein Assistent Ziad Sarwan wurde von einem israelischen Hubschrauber aus beschossen, als sie eine Brücke im Südlibanon überquerten. Von dort wollten sie über einen israelischen Luftangriff auf Kommunikationsinfrastruktur und Brücken berichten.

„Wir sind alarmiert von dieser Attacke auf das ‚New TV’-Team“, so Reporter ohne Grenzen. „Wir fordern die israelischen Behörden auf, Journalisten zu schützen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die israelische Armee Medienleute vorsätzlich angegriffen hat.“

Laut „New TV“ war das Logo deutlich auf dem Wagen zu erkennen. Das Leben der drei Journalisten, die erst im Krankenhaus wieder aus der Bewusstlosigkeit erwacht sind, sei nicht in Gefahr.

Zwei Mitarbeiter von „Al-Manar“, einem Fernsehsender der libanesischen Hisbollah, erlitten heute leichte Verletzungen, als eine israelische Rakete in ihr Studio im schiitischen Vorort Haret Hreik südlich von Beirut einschlug. Laut „Al Manar“ wurde die Antenne nicht zerstört und die Sendungen mussten nicht unterbrochen werden. „Diese Aggressionen richten sich gegen alle libanesischen Medien“, so der Sender.

Ein weiterer Al-Manar Korrespondent wurde gestern bei dem Beschuss der Qasmiye-Brücke im Süden des Libanon verletzt.

„Journalisten gelten als Zivilpersonen. Sie sind in bewaffneten Auseinandersetzungen zu schützen; nicht zuletzt um eine freie Berichterstattung zu garantieren“ so Reporter ohne Grenzen.

nach oben