Syrien / USA
27.09.2019
#FreeThemAll: Austin Tice
Als einer der wenigen ausländischen Journalisten vor Ort berichtete der Amerikaner Austin Tice seit Anfang 2012 über den Bürgerkrieg in Syrien. Seine Fotos, Interviews und Reportagen erschienen unter anderem in der „Washington Post“ und bei der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Versuch, von Damaskus aus über Land in den Libanon auszureisen, wurde Tice jedoch im August 2012 an einem Checkpoint angehalten und festgenommen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.
Regimenahe Medien veröffentlichten in den darauffolgenden Wochen mehrere Artikel, in denen Tice vorgeworfen wurde, als „israelischer Agent“ in Syrien gewesen zu sein und drei Armeeoffiziere getötet zu haben, ohne dafür jedoch konkrete Beweise anzuführen. Die amerikanische Regierung und Organisationen wie Reporter ohne Grenzen forderten das syrische Regime in den vergangenen Jahren wiederholt dazu auf, den Fall umgehend aufzuklären und für eine sichere Rückkehr des Journalisten in die USA zu sorgen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Syrien auf Platz 174 von 180 Ländern.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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