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Syrien

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 179 von 180
Syrien 23.08.2012

Rund 40 Journalisten und Bürgerjournalisten seit März 2011 getötet

Aleppo © ddp images / AP / Khalil Hamra

In Syrien wurde gestern ein weiterer Journalist getötet. Insgesamt kamen damit seit Beginn der Konflikte im März 2011 bereits rund 40 Journalisten und Bürgerjournalisten ums Leben – zehn von ihnen hauptberufliche Korrespondenten, die Hälfte davon aus dem Ausland. Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt diese teilweise gezielten Morde. Die etwa 30 Journalisten, die momentan in Syrien im Gefängnis sitzen, müssen umgehend freigelassen werden, so die Organisation.

Jüngstes Opfer der Kämpfe ist der syrische Journalist Musaab Audatallah. Am 22. August stürmten Sicherheitstruppen Medienberichten zufolge seine Wohnung in Damaskus und schossen ihn nieder. Audatallah hatte für die regierungsnahe Zeitung Tischrin gearbeitet. Er soll mit der Opposition sympathisiert und unter Pseudonym regierungskritische Berichte geschrieben haben.

Wenige Tage zuvor, am 20. August, starb die japanische Kriegsreporterin Mika Yamamoto bei einem Gefecht zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Aleppo. Der palästinensische Fernsehjournalist Baschar Fahmi und sein türkischer Kameramann Cuneyt Ünal von Al Hurra TV, die mit Yamamoto unterwegs waren, werden seitdem vermisst. In einem Youtube-Video behauptet die Freie Syrische Armee, regierungsfreundliche Sicherheitstruppen würden die Journalisten gefangen halten.

Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit ist Syrien mit Platz 176 von 179 eines der Schlusslichter. Den syrischen Präsidenten Baschar al Assad zählt ROG in seiner aktuellen Liste vom 3. Mai 2012 zu den größten „Feinden der Pressefreiheit“ weltweit.

Weitere Informationen über den Mord an Musaab Audatallah in englischer Sprache finden Sie hier.

Unter http://en.rsf.org/syria.html finden Sie laufend aktualisierte Informationen zur Situation von Journalisten in Syrien.

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