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Myanmar

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 171 von 180
Myanmar 12.03.2021

dpa-Journalisten sofort freilassen

Medienschaffende berichten über Proteste gegen den Putsch ©picture alliance / Kyodo

Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert die myanmarischen Sicherheitskräfte auf, den Journalisten Robert Bociaga sofort freizulassen und Medienschaffende nicht in ihrer Arbeit einzuschränken. Der polnische Fotojournalist arbeitet für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Myanmar und wurde Medienberichten zufolge am Donnerstag in der Stadt Taunggyi im Zentrum des Landes von Soldaten inhaftiert.

„Wir fordern die sofortige Freilassung des dpa-Journalisten Robert Bociaga und aller weiteren in Myanmar seit dem Militärputsch Anfang Februar festgenommenen Medienschaffenden. Journalistinnen und Journalisten müssen frei über die Entwicklungen im Land und die Proteste berichten können“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Wir verurteilen das Vorgehen der Armee gegen Medienschaffende aufs Schärfste: Nach dem Militärputsch wurde die Pressefreiheit in Myanmar in wenigen Tagen um zehn Jahre zurückgeworfen.“

Bociaga soll den Berichten zufolge bei der Festnahme geschlagen und verletzt worden sein. Die dpa, die demnach derzeit keinen Kontakt zu dem Journalisten hat, verurteilte das Vorgehen und forderte seine umgehende Freilassung

In den Wochen nach dem Militärputsch am 1. Februar haben sich die Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten im Land deutlich verschlechtert. Medienschaffende wurden festgenommen und verletzt, Internet- und Telefonverbindungen zwischenzeitlich gekappt. Vor wenigen Tagen entzog das Militär fünf Medien, die zuvor unabhängig über die Proteste gegen den Putsch berichtet hatten, die Lizenz. Sicherheitkräfte durchsuchten zudem den Hauptsitz der Nachrichtenagentur Myanmar Now in Yangon. 

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Myanmar auf Platz 139 von 180 Staaten.



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