In Myanmar sind seit dem Militärcoup vom 1. Februar dieses Jahres laut Informationen von Reporter ohne Grenzen mindestens 28 Journalistinnen und Journalisten verhaftet worden. Zudem soll das Regime in den vergangenen zwei Wochen härter gegen Medienschaffende durchgegriffen haben als bisher. Bereits im Februar hatten Sicherheitskräfte eine ganze Reihe von Journalistinnen und Journalisten verhaftet – meist im Zuge ihrer Berichterstattung über pro-demokratische Proteste –, diese allerdings oft nur für kurze Zeit festgehalten. Seit dem 2. März sollen sich jedoch insgesamt elf Medienschaffende, ohne Aussicht auf eine kurzfristige Haftentlassung, im Gefängnis befinden.

Das letzte Opfer der Verhaftungswelle ist der Journalist Kaung Myat Naing, der für die Nachrichtenagentur Democratic Voice of Burma arbeitet. Kaung war am Abend des 1. März in seiner Wohnung in der Stadt Mergui im Süden des Landes festgenommen worden und hatte seine Verhaftung live auf Facebook gestreamt. Auf der Videoaufnahme ist zu hören, wie der Journalist die anrückenden Beamten von seinem Balkon aus fragt, ob ihnen ein Haftbefehl vorliege. Statt die entsprechenden Papiere vorzulegen, antworten die Polizisten jedoch mit dem Befehl, die Wohnungstür zu öffnen und feuern mehrere Warnschüsse ab.