Myanmar
07.06.2021
#FreeThemAll: Mratt Kyaw Thu
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat Bundesinnenminister Horst Seehofer dazu aufgefordert, die Zuständigkeit für den Asylantrag des Journalisten Mratt Kyaw Thu zu übernehmen und diesem, wenn möglich, eine Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Mratt Kyaw Thu, der derzeit in einer Asylunterkunft am Frankfurter Flughafen festsitzt, gilt in seiner Heimat Myanmar als einer der wenigen verbleibenden kritischen Journalisten. Zuletzt deckte er unter anderem gezielte Desinformationen des Militärs im Zuge des Putsches vom 1. Februar auf.
Nachdem am 5. April dieses Jahres ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde, war der Journalist aus Myanmar geflohen. Eine spanische Botschaft stellte ihm für seine Reise nach Europa ein Schengen-Visum aus. Bei seiner Zwischenlandung in Frankfurt entschied sich Mratt Kyaw Thu jedoch, nach Deutschland einzureisen. Unter anderem aufgrund eines Aufenthalts beim Goethe-Institut der Journalist in der Bundesrepublik viele Kontakte und ist gut vernetzt. Nach der Einreichung eines Asylgesuchs verweigerten ihm die Behörden jedoch die Einreise und leiteten ein Dublin-Verfahren ein. Der Grund: Laut der Dublin-Verordnung wäre der Journalist verpflichtet gewesen, sein Asylgesuch in seinem ursprünglichen Zielland Spanien zu stellen.
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