Myanmar
21.02.2009
Keine Begnadigung für 16 Journalisten und Cyberdissidenten
Es ist der Tag der Amnestie: 6.313 Strafgefangene wurden in Birma am 21. Februar 2009 von der Regierung freigelassen. Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt die Entscheidung, fordert aber weiterhin die Begnadigung der 16 derzeitig inhaftierten Journalisten sowie Journalistinnen und Blogger/innen in Birma.
Ein Tag zuvor, am 20. Februar, entschied ein Gericht in der früheren Hauptstadt Rangun, die Gefängnisstrafe zweier birmanischer Blogger zu reduzieren: Nay Phone Latts Strafe wurde von 20 auf 12 Jahre und Zarganars Haft wurde von 59 auf 35 Jahre herunter gesetzt. Beide wurden im November 2008 zu diesen immens hohen Strafen verurteilt, weil sie sich im Internet kritisch zu den harten Lebensbedingungen in ihrem von einer Militärregierung beherrschten Land geäußert hatten.
"Diese plötzliche Amnesty und Reduzierung der beiden Haftstrafen überschneidet sich mit dem Besuch des UN Berichterstatters für Menschenrechte in Birma. Wir hoffen, dass diese Maßnahmen der Behörden nicht nur ein Manöver für das birmanische Ansehen in der internationalen Gemeinschaft waren", betont ROG.
Weiterhin fordert ROG die Freilassung von: Zarganar, Nay Phone Latt, Aung Kyaw San, Zaw Thet Htwe, Eine Khine Oo, Kyaw Kyaw Thant, Thant Zin Aung, Thet Zin, U Sein Win Maung, Win Saing, U Thaung Sein, Ko Moe Htun, Ne Min, Monywa Aung-Shin and Aung Htun.
Weitere Informationen:
Anja Viohl
Reporter ohne Grenzen
Tel.: 030 615 85 85
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