Nepal
15.09.2005
Verhaftungswelle und Gewalt trifft Journalisten
Bei den täglichen Demonstrationen für mehr Demokratie in Nepal geht die Polizei hart gegen Oppositionelle und Journalisten vor. Seit Anfang September wurden mehr als 55 Reporter während ihrer Berichterstattung über Proteste gegen König Gyanendra von Sicherheitskräften verhaftet und geschlagen.
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist über das Vorgehen der nepalesischen Sicherheitskräfte empört und ruft zur sofortigen Beendigung der Polizeigewalt auf.
Innerhalb einer Woche verschärften die Sicherheitskräfte ihr Vorgehen gegen Demonstranten und Journalisten.
Am 5. September schlug die Polizei auf eine Gruppe Journalisten ein, die eine Demonstration, „Für das Ende der Diktatur“ in Kathmandu begleiteten. Dabei wurde einer der Journalisten schwer verletzt.
Am Tag darauf wurden weitere Journalisten, die erneut versuchten über Demonstrationen zu berichten, zusammengeschlagen. Unter ihnen Bharat Shahi, Redakteur der Wochenzeitung Chuli Sandesh, Bhimsen Rajbahak, von der Rundfunkanstalt Communiction Corner, Kamal Pariyar, von der Wochenzeitung Jana Sangharsa, Rodan Rai, Fotograf der Himalayan Times und Gyanendra Sharma, Kameramann von Nepal One TV.
Bharat Shahi erlitt schwere Verletzungen durch Schläge auf den Kopf von Polizisten. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Zeugen berichteten Reporter ohne Grenzen, dass ein Offizier konkrete Anweisungen zu Verhaftungen von Journalisten gegeben habe.
Drei Tage später, am 9. September verhaftete die Polizei mindestens 34 Schriftsteller und Journalisten, die in der Hauptstadt Kathmandu an Demonstrationen der oppositionellen Sieben-Parteien-Allianz und deren Studentenorganisationen teilgenommen hatten. Sie wurden sechs Stunden auf der Polizeistation Mahendra festgehalten.
Zwei Journalisten befinden sich immer noch ohne Angabe von Gründen im Gefängnis. Reporter ohne Grenzen fordert ihre sofortige Freilassung.
Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen - Elke Schäfter
Tel: 030-615 85 85
presse@reporter-ohne-grenzen.de
Folgen Sie uns!