Nigeria
26.02.2020
#FreeThemAll: Fejiro Oliver
In Nigeria soll der Fall des Journalisten und Herausgebers Fejiro Oliver nach mehreren vertagten Prozessen nun vor Gericht verhandelt werden. Oliver, der die Nachrichtenseite Secret Reporters betreibt, war ursprünglich im März 2017 verhaftet worden. Polizisten nahmen ihm dabei zwei Mobiltelefone ab und hielten ihn für drei Tage fest. Nachdem der Journalist kurzfristig entlassen wurde, setzten die Behörden ihn jedoch erneut fest – dieses Mal für einen ganzen Monat. Danach kam er vorerst auf Bewährung frei.
Oliver wird vorgeworfen, den sogenannten Cyber Crime Act, ein Gesetz gegen Internetkriminalität, gebrochen zu haben, weil Secret Reporters im Februar 2017 mehrere Artikel über Korruptionsfälle in der nigerianischen Sterling Bank veröffentlichte. Nach dem Erscheinen der Artikel hatten mehrere Mitarbeiter der Bank Anzeige wegen „Diffamierung“ gegen Oliver erstattet. Sollte der Journalist für schuldig befunden werden, dann droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt Nigeria Platz 120 von 180.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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