Der Journalist und Herausgeber Gidado Yushau ist laut Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) in Nigeria wegen „Diffamierung“ und „krimineller Verschwörung“ angeklagt worden. In der mittlerweile veröffentlichten Anklageschrift gegen Yushau heißt es, dass dieser bereits im September 2019 von einem Vertreter des Unternehmens Hillcrest Agro-Allied Industries angezeigt wurde. Die Anzeige bezieht sich auf einen Artikel, der im Mai 2018 auf der von Yushau betriebenen Nachrichtenseite News Digest erschienen war und der Mitarbeitern des Unternehmens vorwarf, regelmäßig Marihuana am Arbeitsplatz zu konsumieren.

Sollte Yushau für schuldig befunden werden, dann droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren. Die Rechtsabteilung von Hillcrest Agro-Allied Industries wollte sich auf Nachfrage des Komitees zum Schutz von Journalisten nicht zu dem Fall äußern. Laut Informationen der Nachrichtenseite Premium Times strebt das Unternehmen jedoch eine Schadenersatzzahlung von 500 Millionen Naira, umgerechnet 1,27 Millionen Euro, an.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.