Nigeria
16.10.2019
#FreeThemAll: Jeremiah Archibong
Der Journalist Jeremiah Archibong, der für die Nachrichten-Website „CrossRiverWatch“ arbeitet, wurde am 5. August dieses Jahres in der nigerianischen Stadt Calabar festgenommen. Kurz zuvor hatte Archibong versucht, bei den Behörden Informationen über die Inhaftierung seines Kollegen Jonathan Ugbal einzuholen. Dieser hatte am Morgen desselben Tages für „CrossRiverWatch“ über regierungskritische Proteste berichtet und war von Polizisten festgesetzt worden.
Obwohl Archibong zwei Tage später gegen eine Kaution von einer Million Naira, umgerechnet etwa 2500 Euro, freigelassen wurde, droht ihm weiterhin eine mehrjährige Haftstrafe. Sowohl er als auch Ugbal wurden wegen „Störung des öffentlichen Friedens“ und „unrechtmäßiger Versammlung“ angeklagt. Agba Jalingo, der Besitzer von „CrossRiverWatch“, sagte gegenüber dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) aus, dass das Verfahren gegen die beiden Journalisten möglicherweise ein politischer Vergeltungsakt sei. Archibong und Ugbal hatten in der Vergangenheit mehrmals kritisch über den Gouverneur des nigerianischen Bundesstaates Cross River berichtet.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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