Pakistan
24.02.2010
Fernsehjournalist ermordet
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Mord an dem Fernsehreporter Ashiq Ali Mangi im Bezirk Khairpur in der südöstlich gelegenen pakistanischen Provinz Sindh.
Der Journalist des privaten Fernsehsenders Mehran wurde am 17. Februar erschossen, als er auf seinem Motorrad zum örtlichen Presseclub in Gambat fuhr.
Zur Motivlage und den Tätern liegen noch keine genauen Angaben vor. Der Mord an Mangi könnte von einem ehemaligen Polizeibeamten in Auftrag gegeben worden sein. Mangi hatte vor seinem Tod Verbindungen des Polizeibeamten zu kriminellen Gruppen aufgedeckt.
ROG fordert eine umgehende Einleitung von Ermittlungen in diesem Mordfall. Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
„Eine verantwortungsvolle Regierung kann nicht dabei zusehen, wie jegliche Bemühungen Journalisten zu schützen, scheitern. Verbrechen gegen Medienschaffende dürfen nicht ungesühnt bleiben. Wenn die örtlichen und nationalen Behörden den Mord ungestraft durchgehen ließen, wäre dies untragbar“, so die Organisation.
Der Journalist wurde einen Tag vor einer geplanten Protestveranstaltung zur Erinnerung an den vor einem Jahr ermordeten Journalisten Musa Khankhel erschossen. Khankel, der Korrespondent des Senders Geo News und der Zeitung The News, wurde am 18. Februar 2009 in der Nähe der Stadt Mingora, im nordwestlich gelegenen Swat-Tal erschossen. Er hatte zuvor über die Folgen der Einführung der islamischen Scharia-Gesetzgebung im Swat-Tal berichtet.
ROG warnt angesichts des erneuten Mordes an einem Reporter davor, dass sich die Sicherheitssituation für Journalisten in Pakistan weiter verschärft. Zu dieser Sichtweise trägt auch die Nachricht über die Festnahme des Journalisten Muhammad Rasheed bei.
Der freie Journalist Muhammad Rasheed wurde Anfang Januar am Armeestützpunkt in Mizrael im Bezirk Bannu, in der Nordwest-Provinz Pakistans von Militärangehörigen verhaftet und befindet sich seither in Einzelhaft. Das Militär verweigert allerdings jegliche Aussage bezüglich seiner Inhaftierung. ROG fordert die umgehende Freilassung des Journalisten.
Folgen Sie uns!