Pakistan
08.06.2012
TV-Journalist erschossen / 2012 bereits sechs tote Journalisten
07.06.12 - Erneut ist in Pakistan ein Reporter ums Leben gekommen. Abdul Kadir Hajizai ist bereits der sechste Journalist, der in diesem Jahr in dem südasiatischen Land getötet wurde. Reporter ohne Grenzen (ROG) ist entsetzt über diese Zahl und fordert die Behörden auf, Journalisten besser zu schützen. „Die Regierung darf nicht länger wegschauen. Sie muss die Täter bestrafen“, so ROG.
Abdul Kadir Hajizai wurde am 28. Mai in der Provinz Belutschistan im Südwesten Pakistans ermordet. Er arbeitete als TV-Reporter für den privaten Sender Vsh TV und war auf dem Weg zu seiner Wohnung, als er von einem vorbeifahrenden Motorrad aus angeschossen wurde. Wenig später starb er im Krankenhaus an seinen Verletzungen.
Einen Tag später bekannte sich die Befreiungsfront Belutschistan (BLF) zu dem Mord. Hajizai sei ein Informant der Regierung gewesen und habe deshalb sterben müssen, zitierte die Tageszeitung Daily Jang einen Sprecher der Organisation. Der Direktor von Vsh TV, Ovais Iqbal Baluch, erklärte ROG gegenüber, er habe nicht von Drohungen oder Einschüchterungsversuchen gegen Hajizai gewusst.
Ein weiteres Attentat wurde am 28. Mai in der Stadt Turbat, ebenfalls in der Provinz Belutschistan, auf den Präsidenten des örtlichen Presseclubs, Arshad Akhtar, verübt. Er blieb unverletzt. Zehn Tage zuvor war in Turbat der Sekretär des Presseclubs, Abdul Razag Gul entführt und ermordet worden.
Die Pakistanische Vereinigung der Journalisten (PFUJ) organisierte eine Demonstration im Presseclub der Provinzhauptstadt Quetta, um gegen die andauernde Gewalt zu protestieren. Die Vereinigung der Journalisten Belutschistans (BUJ) rief die Regierung der Provinz auf, Journalisten besser zu schützen. Reporter ohne Grenzen zählt Belutschistan zu den gefährlichsten Orten für Journalisten weltweit.
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