Pakistan
02.06.2010
TV-Mitarbeiter erschossen
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Tod von Ejazul Haq, Techniker beim lokalen Fernsehsender City-42 TV in Lahore, Hauptstadt der Provinz Punjab im Westen Pakistans. Haq wurde am 28. Mai in Lahore erschossen, als die „Punjab Taliban“ zwei Moscheen angriffen.
Bei den Attacken von bewaffneten Kämpfern und Selbstmordattentätern wurden mindestens 80 Personen getötet. Die Moscheen gehören zur Gemeinde der „Ahmadi“ – einer Minderheit, die von den pakistanischen Behörden in den 1970er Jahren zu „Nicht-Muslimen“ erklärt wurden.
Einer seiner Kollegen erklärte gegenüber ROG, Haq habe zum Team für mobile Übertragungen der Fernsehstation gehört. Er sei erschossen worden, als er per Handy live von einer der beiden Moscheen berichtete. Sowohl die Schüsse auf Haq als auch seine letzten Worte waren direkt im Fernsehen zu hören.
Es ist noch unklar, ob die tödlichen Schüsse von den Taliban-Kommandos oder der Polizei abgegeben wurden.
Der 42-jährige Haq ist der vierte Medienmitarbeiter, der seit Beginn des Jahres in Pakistan getötet wurde. Drei der vier Journalisten kamen bei Selbstmordattentaten ums Leben.
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