Philippinen
21.06.2010
Dritter Journalist innerhalb einer Woche ermordet
Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die Ermordung von Nestor Bedolido. Der Zeitungsjournalist wurde am 19. Juni auf der südlichen philippinischen Insel Mindanao von zwei Unbekannten erschossen. Er ist der dritte Journalist, der innerhalb von einer Woche in dem südostasiatischen Land durch ein Attentat sein Leben verlor.
Am 14. und 15. Juni wurden die beiden Radiomoderatoren Desidario Camangyan und Joselito Agustin in der südöstlichen Provinz Davao Oriental beziehungsweise der nördlichen Provinz Illocos Norte erschossen. Die Täter blieben unerkannt.
“Wir fordern die Regierung und die Justizbehörden auf, schnellstens dafür zu sorgen, dass die Morde umfassend untersucht werden”, so ROG. „Die Polizei darf nicht außer Acht lassen, dass die journalistische Arbeit der Opfer möglicherweise die Ursache für die Attentate war.“
Bedolido wurde am Abend des 19. Juni in Digos City in der Provinz Davos Del Sur mit insgesamt sechs Schüssen getroffen. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Die beiden Täter entkamen auf einem Motorrad.
Der 50-Jährige arbeitete als Reporter für Kastigador, eine Wochenzeitung, die von Lokalpolitikern finanziert wird. Laut seiner Kollegen hatte er eine sehr kritische Haltung gegenüber einflussreichen Politikern in Davao del Sur. Bedolidos Sohn Marxlen ist überzeugt, dass sein Vater wegen dessen journalistischer Arbeit ermordet wurde. Der Polizeichef von Davao del Sur ließ hingegen in einer Pressemitteilung berlauten, Bedolido sei kein „praktizierender Journalist“ mehr gewesen.
Hier lesen Sie eine ROG-Meldung vom 17. Juni zu den Morden an den philippinischen Journalisten Desidario Camangyan und Joselito Agustin.
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