Philippinen
05.09.2002
Erneut Journalist erschossen
Reporter ohne Grenzen fordert in einem Brief an den philippinischen
Innenminister José Lina, den Mord an dem Journalisten Edgar
Damalerio unverzüglich aufzuklären und die Täter zu bestrafen.
Damalerio wurde am 13. Mai in Pagadian auf der Insel Mindanao von
Unbekannten auf einem Motorrad erschossen, als er zusammen mit zwei
Kollegen nach Hause fuhr. Die zwei Täter entkamen. Damalerios Begleiter
wurden nicht verletzt.
Seit Jahren verurteilt Reporter ohne Grenzen, dass Mörder von
Journalisten auf der Insel Mindanao nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Regierung muß die Aufklärung der Morde zu einer dringenden
Angelegenheit erklären ", so Robert Ménard, Generalsekretär der
internationalen Menschenrechtsorganisation zur Verteidigung der
Pressefreiheit, in Paris. Fünf Journalisten wurden innerhalb der letzten
anderthalb Jahre auf Mindanao ermordet, bisher wurde keiner der Täter
ermittelt.
Damalerio, Journalist des öffentlichen Radiosenders DXKP und
Chefredakteur der Lokalzeitung Zamboanga Scribe, veröffentlichte
mehrere Artikel über Korruption unter Politikern und der Polizei in der
Region, wo die Armee gegen bewaffnete separatistische Gruppen kämpft. Seine
Kollegen gehen davon aus, dass Damalerio wegen seiner Berichterstattung
ermordet wurde. Er pflegte enge Kontakte zu lokalen
Menschenrechtsorganisationen und war für seine Integrität bekannt.
Edgar Damalerio ist der zweite Reporter, der seit Jahresanfang in den
Philippinen ums Leben kam. Am 5. April erschossen philippinische Soldaten
die Journalistin und Menschenrechtlerin
Benjaline "Beng" Hernandez. Hernandez war als Beobachterin
der Umsetzung des Friedensprozesses im Tal Arakan (Provinz Cotaboto) auf
der Insel Mindanao unterwegs.
Für weitere Informationen: Tel. (030) 615 85 85
deutsch: www.reporter-ohne-grenzen.de
französisch / englisch / spanisch: www.rsf.org
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