Philippinen
14.05.2021
#FreeThemAll: Maria Ressa
Die Organisation Reporter ohne Grenzen und mehr als 80 Menschenrechts- und Medienorganisationen haben eine Solidaritätskampagne für die philippinische Journalistin Maria Ressa gestartet. Auf der Webseite der Aktion #HoldTheLine sind seit dem 3. Mai ununterbrochen Hunderte Videos prominenter Unterstützerinnen und Unterstützer zu sehen. Sie sollen so lange online bleiben bis alle Vorwürfe gegen Ressa und die von ihr gegründete Nachrichtenseite Rappler fallengelassen werden. Zudem können auch Besucherinnen und Besucher der Webseite eigene Videos einreichen. Zu den bekanntesten Unterstützern der Kampagne zählen die südafrikanische Juristin und ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz und der Tiananmen-Aktivist Wu’er Kaixi.
Gegen Maria Ressa laufen auf den Philippinen derzeit mindestens neun Verfahren. In weniger als zwei Jahren wurden zehn Haftbefehle gegen sie ausgestellt. Die Behörden werfen ihr unter anderem Verleumdung und Steuerhinterziehung vor. Im Juni 2020 wurde die Journalistin bereits wegen eines Artikels über einen Geschäftsmann aus dem Jahr 2012 der Verleumdung für schuldig befunden. Grundlage war ein Cyberkriminalitätsgesetz, das erst nach Erscheinen des Artikels in Kraft trat. Bis zu einem Berufungsverfahren darf Ressa gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben. Wird das Urteil nicht aufgehoben, dann drohen ihr alleine in diesem Fall sechs Jahre Gefängnis.
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