Auf den Philippinen ist auch eine zweite Anzeige wegen „Diffamierung im Internet“ gegen die Journalistin Maria Ressa zurückgezogen worden. Laut Medienberichten informierte der Universitätsprofessor Ariel Pineda, der die Anzeige erstattet hatte, das zuständige Gericht in der Hauptstadt Manila am 10. August darüber, den Fall nicht weiter verfolgen zu wollen. Zuvor hatte bereits der Geschäftsmann Wilfredo Keng eine Anzeige gegen Ressa zurückgezogen. Dieser hatte sich ursprünglich juristisch gegen einen Tweet der Journalistin wehren wollen, in dem diese ihm vorgeworden hatte, enge Kontakte zu mehreren hohen philippinischen Richtern zu pflegen. 

Trotz der jüngsten Entwicklungen droht Ressa, die als Mitgründerin und Direktorin der Nachrichtenseite Rappler bekannt ist, in ihrer Heimat weiterhin eine langjährige Haftstrafe. Neben den nun eingestellten Verfahren liegen den Richtern derzeit nämlich noch mindestens sechs weitere Anzeigen gegen die Journalistin vor, unter anderem wegen angeblicher Steuerhinterziehung.