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Philippinen

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 134 von 180
Philippinen 23.05.2006

Fünfter Journalist seit Jahresbeginn getötet

Reporter ohne Grenzen ist entsetzt über den Mord an Fernando Batul, einem Kommentator von dyPR Radio. Er wurde am 22. Mai auf dem Weg zu seiner Arbeit in Puerto Princesa auf der Insel Palawan (südwestlich von Manila) von zwei Unbekannten von einem Motorrad aus erschossen. Vermutlich steht der Mord in Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit, so der Polizeichef der Provinz, Elpidio de Asis.

Morde an Journalisten, die über Korruption recherchieren, sind auf den Philippinen keine Seltenheit und das Land gilt nach dem Irak als die für Journalisten gefährlichste Region weltweit. Vor einer Woche wurde dort ein Pressefotograf erschossen; insgesamt sind in diesem Jahr auf den Philippinen bereits fünf Journalisten gewaltsam ums Leben gekommen.

Nach Angaben der Polizei scheint Batul durch Auftragskiller ermordet worden zu sein. Diese wurden höchstwahrscheinlich von lokalen Beamten angeheuert, deren korruptes Verhalten der Journalist offen gelegt hatte. So hatte er vor kurzem die illegale Anwerbung neuer Mitarbeiter aufgedeckt, in die auch Beamte involviert waren.

Bereits am 24. April war der anerkannte Journalist Zielscheibe eines Anschlags: zwei Granaten wurden in sein Haus in Puerto Princesa geworfen, die jedoch nicht zündeten. Die Angreifer hinterließen eine mit roter Tinte verfasste Nachricht, in der ihm mit dem Tod gedroht sowie geraten wurde, „seinen Mund zu halten.“

„Wir fordern zudem die Behörden auf, alles in ihrer Machte stehende zu tun, um die Sicherheit für Journalisten in ihrem Land zu verbessern und gegen Straflosigkeit vorzugehen“, so Reporter ohne Grenzen.

Erst vor einer Woche wurde der Journalist Albert Orsolino Opfer eines Mordanschlages. Der Fotograf der Boulevardzeitung Saksi Ngayon wurde am 16. Mai in Caloocan nördlich von Manila von zwei Männern erschossen. Da er oft mit heiklen Fällen befasst war, ist auch in diesem Fall ein Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit des Opfers sehr wahrscheinlich

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen stehen die Philippinen auf Platz 139 (von 167).

Weitere Informationen:
Katrin Evers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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