Philippinen
20.06.2006
Journalistenpaar erschossen
Reporter ohne Grenzen verurteilt den Mord an George Vigo von der Union of Catholic Asian News (UCAN) und seiner Frau Macel Alave-Vigo, Moderatorin beim Radiosender dxND. Am 19. Juni schossen Unbekannte von einem Motorrad aus auf die beiden Journalisten, nur wenige Meter vor deren Haus in Kidapawan im Süden der Insel Mindanao. Die Beiden wurden zwar sofort in das Krankenhaus von Kidapawan eingeliefert, erlagen dort jedoch ihren Verletzungen.
Die philippinische Nationalpolizei hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Dem Polizeichef von Kidapawan, Danny Reyes, zufolge konnte jedoch noch kein Motiv für die Tat ermittelt werden. Auch nach Meinung von Verwandten hatte das Paar keine Feinde.
„Die Philippinen sind eines der gefährlichsten Gebiete weltweit für Journalisten“, so Reporter ohne Grenzen. „Die Polizei muss alles in ihrer Macht stehende tun, um die Täter zu fassen und zu bestrafen. Daneben fordern wir von der Regierung, Journalisten besser zu schützen.“
In diesem Jahr wurden auf den Philippinen bereits fünf Journalisten ermordet. In allen Fällen stellt die Arbeit der Opfer das wahrscheinlichste Motiv für die Tat dar.
Vigo arbeitete für eine NGO, die sich für vertriebene Familien einsetzt und schrieb regelmäßig für Lokalzeitungen sowie die UCAN, eine katholische Nachrichtenagentur. Außerdem moderierte er bei dem Sender dxND ein Radioprogramm für Jugendliche: „Tingog sa Kabatan-unan“ (Youth Voice). Alava-Vigo präsentierte bei demselben Sender die wöchentliche Sendung „Kalihukan sa Kongreso“ (Congress Affairs) und arbeitete zudem für die Kongressabgeordnete Emmylou Taliño-Santos.
Das Paar unterstütze den Aufbau der „Federation of Reporters for Empowerment and Equality“ (FREE) und setzte sich für Menschenrechte ein. Vigo und Alave-Vigo hatten zusammen vier Kinder im Alter von 20, dreizehn, neun und sieben Jahren.
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Katrin Evers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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