Reporter ohne Grenzen unterstützt den Protest unabhängiger polnischer Medien gegen eine geplante Abgabe auf Werbeeinnahmen. Die geplante Abgabe soll einheimische wie auch internationale Medienunternehmen treffen. Private Rundfunk- und Fernsehsender, Zeitungen und Nachrichtenportale sehen sich dadurch in ihrer Unabhängigkeit oder gar in der Existenz bedroht und protestierten am Mittwoch (10.2.) mit einer gemeinsamen Aktion gegen die Pläne. 

„Wir teilen die Kritik der privaten polnischen Medien an den Regierungsplänen“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Eine Abgabe auf Werbeeinnahmen würde gerade diejenigen Medien zusätzlich belasten, die ohnehin bei der Vergabe staatlicher Werbeetats benachteiligt werden und durch den Corona-bedingten Wirtschaftseinbruch zusätzlich geschwächt sind. Dieses Vorhaben ist ein durchsichtiger Versuch der PiS-Regierung, die Corona-Krise zur Schwächung unabhängiger Stimmen zu nutzen.“