Aserbaidschan
18.05.2005
Der Fall Elmar Huseynov
Am 2. März 2005 wurde Elmar Huseynov, Herausgeber der Wochenzeitung Monitor, brutal ermordet. Auf dem Weg nach Hause trafen ihn sieben Kugeln. Reporter ohne Grenzen hat Anfang April in dem zentralasiatischen Land recherchiert und geht davon aus, dass das Verbrechen im Zusammenhang mit Huseynovs journalistischer Arbeit steht und ein Auftragsmord war. Der „pathologisch Unabhängige“, wie Freunde Huseynov nannten, war einer der bekanntesten russischsprachigen Journalisten Aserbaidschans. Er berichtete wiederholt über Korruption und Machtmissbrauch durch Regierungsmitglieder. Die Behörden belästigten ihn in den vergangenen Jahren ständig.
Auch die Opposition schonte er nicht. Der Mord an Huseynov wird von den aserbaidschanischen Behörden in Zusammenarbeit mit dem FBI und der türkischen Polizei untersucht. Wer hinter dem Mord steht, ist noch unklar. Präsident Aliyev glaubt an einen Anschlag zur „politischen Destabilisierung“ des Landes, der von Armenien, dem nördlichen Kaukasus oder Russland initiiert wurde. Huseynov hingegen erzählte einem Freund zwei Wochen vor seinem Tod von einer „schwarzen Liste“ der Regierung. Auch die Witwe ist überzeugt, dass die Regierung ihre Finger im Spiel hat.
ROG hat eine lückenlose Aufklärung gefordert. Zum Bericht (auf Englisch). Sendung im Deutschlandfunk vom 5.09.2005.
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