am 16.10.2020 in Berlin Mahnwache ICS

Erinnerung an Daphne Caruana Galizia

©picture alliance/ ZUMA Press

Zum dritten Jahrestag des Mordes an der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia ruft Reporter ohne Grenzen zu einer Mahnwache in Berlin auf:                          

Wann: am 16. Oktober 2020 um 13:00 Uhr
Wo: vor der Botschaft der Republik Malta, Klingelhöferstraße 7, 10785 Berlin.

Für die Teilnahme an der Mahnwache gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln.

Ungereimtheiten in den Mordermittlungen

Die Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 in der Nähe ihres Hauses in Bidnija, Malta, durch eine Autobombe getötet worden. Sie war eine der bekanntesten Reporterinnen Maltas, ihr Blog Running Commentary wurde mit 400.000 Aufrufen pro Tag mehr gelesen als die maltesischen Zeitungen, für die sie auch hin und wieder tätig war. Sie schrieb immer wieder über kontroverse und heikle Themen. Im Jahr vor ihrem Tod hatte sie im Rahmen der Panama-Papers-Enthüllungen aufgedeckt, dass zwei enge Mitarbeiter von Maltas damaligem Premierminister Joseph Muscat Offshore-Konten in Panama und Trusts in Neuseeland eröffnet hatten.

Der Fall war von Anfang an von Unregelmäßigkeiten und rechtsstaatlichen Verstößen geprägt. In einem knapp 50-seitigen Bericht hat RSF gemeinsam mit dem maltesischen Online-Medium The Shift News im vergangenen Jahr die umfangreichen Versäumnisse der maltesischen Behörden, die zahlreichen Ungereimtheiten in den Mordermittlungen, die ungestraft gebliebenen Bedrohungen gegen Caruana Galizia vor ihrem Tod sowie die anhaltenden Angriffe auf unabhängig arbeitende Medien in Malta dokumentiert. Weitere Missstände hat die öffentliche Untersuchung ans Licht gebracht, die im Dezember 2019 begonnen hat.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Malta auf Platz 81 von 180 Staaten. Seit 2016 hat sich das Land um 35 Plätze verschlechtert.



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