fome Symposium 2023 05.10.2023 ICS

Rethinking safety: Protecting media freedom in times of crisis

Reporter ohne Grenzen und die Deutsche Welle Akademie laden zum diesjährigen Symposium des Forum Medien und Entwicklung (fome) nach Bonn ein. Die Veranstaltung wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) unterstützt. 

Wann: 5. und 6. Oktober

Wo: Deutsche Welle, Kurt-Schumacher-Straße 3, Bonn

Tickets sind hier erhältlich. 

Programm

Der systematische Aufbau von langfristigen Strukturen war lange Zeit das verfolgte Ziel der Medienentwicklungszusammenarbeit (MEZ). Doch in Anbetracht der sich zunehmend verschlechternden Sicherheitslage von Journalist*innen und Medienunternehmen müssen MEZ-Organisationen (im Norden und Süden) immer häufiger auf akute Krisensituation reagieren, indem sie Nothilfe leisten, in Krisen intervenieren, psycho-soziale Unterstützung bieten oder Strukturen für Exilmedien bereitstellen. 

Dies führt zu einer Verschiebung der Arbeitsschwerpunkte von MEZ-Organisationen und kann Zielkonflikte befeuern: Unmittelbare Krisenbewältigung beeinträchtigt den Blick auf langfristige Entwicklungsziele. Auf dem fome Symposium 2023 werden wir gemeinsam überlegen, wie wir im Rahmen unserer Projekte ein sicheres Umfeld und entsprechende Strukturen entwickeln und wie wir mit dem Spannungsfeld zwischen akutem Krisenmanagement und nachhaltiger Medienentwicklungszusammenarbeit umgehen. Wie funktioniert das in der Praxis? Was müssen wir als MEZ-Organisationen beachten, wenn wir Nothilfe leisten? Welche Problemfelder werden beim Auftreten akuter Krisen übersehen? Wie können wir die verschiedenen Facetten von Sicherheit berücksichtigen? Und wie vermitteln wir dies finanziellen Geber*innen und politischen Entscheidungsträger*innen?

Der aufgeworfenen Problemstellung nähern wir uns aus vier Perspektiven. Methodisch werden wir uns die vier thematischen Felder mittels Paneldiskussionen und interaktiven Workshops erschließen. 

  • Digitale Sicherheit

Journalist*innen sind vermehrt Online-Gewalt, Hacking, Identitätsdiebstahl und Überwachung im digitalen Raum ausgesetzt. Können verbesserte digitale Sicherheitsvorkehrungen, Sensibilisierungskampagnen sowie journalistische Schulungen Medienschaffende und MEZ-Organisationen dazu befähigen, digitalen Bedrohungen wirksam zu begegnen? Welche strategischen Veränderungen ergeben sich daraus für einzelne MEZ-Organisationen oder den gesamten Sektor? Reichen die derzeitigen Maßnahmen aus, um den künftigen digitalen Sicherheitsbedrohungen zu begegnen? Mit diesen Fragen wollen wir uns im Themenblock “Digitale Sicherheit” befassen. Die Suche nach strategischen Ansätzen und nach systemischen Lücken im Umgang mit digitalen Risiken stehen dabei im Mittelpunkt.

  • Mentale Sicherheit

Hausdurchsuchungen, Todesdrohungen, Hassrede im Internet oder Folter - immer häufiger werden Journalist*innen weltweit Opfer von traumatischen Ereignissen. Zudem werden Fragen der psychischen Belastbarkeit, auch außerhalb akuter Krisen oder instabiler politischer Verhältnisse, immer relevanter. MEZ-Organisationen müssen entsprechend diesen Aspekt der Sicherheit in der Entwicklung von Projekten berücksichtigen. Wie können bereits bestehende Angebote zu mentaler Sicherheit angepasst werden? Darüber hinaus soll es auch darum gehen, inwiefern Mitarbeitende von MEZ-Organisationen direkt oder indirekt psychischen Bedrohungen ausgesetzt sind und wie dem konstruktiv begegnet werden kann. 

  • Von Krisen lernen - Die Politik der Medienentwicklungszusammenarbeit

Der zunehmende Bedarf auf akute Krisen zu reagieren und Journalist*innen in Sicherheit zu bringen, erfordert Diskussionen mit politischen Entscheidungsträger*innen: Verändert sich die Agenda der MEZ und das Mandat der entsprechenden Organisationen und falls ja, in welchem Maße? Wie sollte die Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Politik bei der Bewältigung von Krisen aussehen? Wie sollte sich die Kooperation der politischen Behörden untereinander in Anbetracht der neuen Herausforderungen im Bereich MEZ verändern? Und nicht zuletzt: Welcher Ressourcen bedarf es, damit MEZ-Organisationen dem neuen Bedarf gerecht werden, bestehende Projekte weiterführen und neue entwickeln können? 

  • Ein feministischer Ansatz für die Medienentwicklungszusammenarbeit 

Weltweit sind in den Medien tätige FLINTA*-Personen und ethnische Minderheiten besonders gefährdet und bedürfen daher Schutz- und Unterstützungsformen, die die spezifischen Vulnerabilitäten mit einbeziehen. Wie können diese im Rahmen einer “feministischen Entwicklungszusammenarbeit”, die sich für eine gleichberechtigte Teilhabe aller am gesellschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Leben einsetzt, konkret aussehen? Wie kann die Sicherheit von Medienschaffenden aus LGBTQI+- und BIPOC-Gemeinschaften sowie von Journalist*innen mit Behinderungen richtig eingeschätzt und ihre Medienpräsenz und -vertretung erhöht werden? Müssen wir feministische MEZ-Strategien als umfassenden Perspektivwechsel verstehen oder sind diese lediglich auf spezifische Projekte anwendbar? Welche Projekte können in welcher Form die Ziele feministischer Entwicklungszusammenarbeit in den Vordergrund rücken? Wo sollte eine feministische Programmatik noch deutlicher zum Ausdruck kommen und welche Potenziale respektive Gefahren hat diese in Krisensituationen?

Nähere Informationen zum Programm, Referent*innen und Zeitplan finden Sie hier.

Tickets

Tickets für das fome Symposium 2023 sind ab jetzt auf der Webseite der DW-Akademie erhältlich und kosten: 

  • reguläres Ticket: 80€
  • ermäßigtes Ticket für Studierende: 35€ (Vorlage einer Studienbescheinigung notwendig)

Eine Online-Teilnahme ist möglich und kostenfrei. Bitte registrieren Sie sich hierfür bis zum 28. September über die Webseite des Ticketverkaufs. Wir bitten um Verständnis, dass nur die Paneldiskussionen und nicht die Workshop-Einheiten für das Streaming bereitgestellt werden.

Bei Fragen zur Organisation und zum Programm können Sie sich an dw-akademie.event@dw.com wenden. 

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