Russland 05.03.2022

ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus

Mikrofone von ARD und ZDF © picture alliance / Christian Charisius / dpa / Christian Charisius

Die Ankündigung von ARD und ZDF, ihre Berichterstattung aus Russland vorerst auszusetzen, stößt bei Reporter ohne Grenzen auf Verständnis, aber auch Sorge. „Vor dem Hintergrund der offenen Zensur und der Kriminalisierung unabhängiger Berichterstattung bleibt den Kolleginnen und Kollegen in Moskau keine andere Wahl“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr.

„Wladimir Putin will sämtliche Inhalte verbieten, die der staatlichen Propaganda widersprechen. Dass er nun auch die ausländischen Medien direkt ins Visier nimmt, ist eine neue Qualität, war aber angesichts der dramatischen Entwicklungen der vergangenen Tage zu erwarten. Sorgen bereitet uns vor allem die Situation der lokalen Mitarbeitenden von ARD, ZDF und anderen internationalen Medien.“

RSF geht davon aus, dass nun immer mehr Journalistinnen und Reporter aus Russland das Land verlassen werden, weil sie wegen ihrer unabhängigen Berichterstattung akut von drakonischen Strafen bedroht sind. „Deshalb appellieren wir an die deutsche Bundesregierung, auch für flüchtende Medienschaffende aus Russland unbürokratische Aufnahmeverfahren zu ermöglichen, so wie sie es bereits für ukrainische Journalistinnen und Journalisten tut“, sagte Christian Mihr.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit belegt Russland Platz 150 vom 180 Staaten.



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