Gambia
16.05.2005
Der Mord an Deyda Hydara
Zum Mord an dem gambischen Journalisten Deyda Hydara hat Reporter ohne Grenzen zwei Untersuchungsberichte veröffentlicht. Deyda Hydara war AFP- und ROG-Korrespondent in Gambia sowie Herausgeber der unabhängigen Zeitung The Point. Er wurde am 16. Dezember 2004 auf offener Straße erschossen. Kurz zuvor hatte er die neuen, äußerst repressiven Pressegesetze des Landes scharf kritisiert. Ein Mitarbeiter von ROG hat kurz nach der Tat die Ereignisse in der Nacht des Attentats vor Ort rekonstruiert und in dem Bericht „Who killed Hydara?“ veröffentlicht. Offensichtlich wurde Hydara in einen Hinterhalt gelockt, die Täter entkamen in einem Auto ohne Nummernschild. Auch gab es vor der Tat zahlreiche Drohungen gegen die unabhängige Presse in Gambia. Wer sich gegen die Regierung stelle, müsse mit Gewalt rechnen, hieß es in anonymen Briefen. ROG hat Präsident Yahya Jammeh aufgefordert, eine unabhängige Kommission zur Aufklärung des Mordes einzurichten. Eine zweite Untersuchungsmission von ROG im Mai 2005 ergab, dass Hydara von gambischen Geheimdienst beobachtet wurde - bis wenige Momente vor seinem Mord. ROG hat kritisiert, dass der Geheimdienst offensichtlich versagt hat, einzugreifen und dass die Ermittler ein politisches Motiv für den gewaltsamen Tod nicht in Erwägung ziehen. Dies aber ist aus Sicht von ROG der nahe liegenste Grund.
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