Kolumbien 05.09.2002

Journalist in Cali ermordet

 

Reporter ohne Grenzen fordert in einem Brief den kolumbianischen
Justizminister auf, den Mord an dem Journalisten Antonio Ayala
Cárdenas
aufzuklären und die Täter zu bestrafen. Der Fotograf der
Tageszeitung El Caleño wurde am 23. Januar in der Stadt Cali
erschossen. "Obwohl wir den genauen Grund für den Mord noch nicht
kennen, ist Antonio Ayala Cárdenas ein weiteres Opfer der Gewalt in
Kolumbien, die oft Journalisten trifft ", so Robert Ménard,
Generalsekretär der internationalen Menschenrechtsorganisation zur
Verteidigung der Pressefreiheit, in Paris.

Zwei Täter schossen von einem Motorrad aus auf Antonio Ayala Cárdenas, der
vor dem Büro von El Caleño stand. Der Fotograf berichtete seit vier
Jahren über Sport und soziale Themen bei der Zeitung. In den letzten Wochen
recherchierte er über Attentate und Morde, die in Cali begangen wurden.

Seit 1991 sind in Kolumbien über 40 Journalisten in Ausübung ihrer
Tätigkeit ermordet worden. Ende Mai 2001 erklärte die paramilitärische
Miliz AUC in einer Pressemitteilung fünf Journalisten aus Cali zu
militärischen Zielen. Carlos Castaño von der AUC, Manuel Marulanda von der
FARC-Guerilla und Nicolás Rodríguez Bautista von der ELN-Guerilla zählen zu
den 38 von Reporter ohne Grenzen ernannten Widersachern der Pressefreiheit.

Kolumbien gehört zu den gefährlichsten Regionen für Journalisten. In
Lateinamerika hält das Land den Rekord an ermordeten Journalisten.

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