Mexiko 31.10.2024

Journalist Minuten nach Interview erschossen

Angehörige des ermordeten Journalisten Mauricio Solís tragen seinen Sarg.
Angehörige und Freunde des ermordeten Journalisten Mauricio Solís tragen seinen Sarg (Bild vom 30.10.2024). © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Armando Solis

Erneut ist ein Journalist in Mexiko getötet worden. Der 25-jährige Reporter Mauricio Cruz Solís wurde am Dienstag (29.10.2024) in Uruapan im Bundesstaat Michoacán erschossen. Cruz Solís arbeitete beim lokalen Radiosender Radiorama und betrieb seine eigene Nachrichtenseite Minuto x Minuto. Er berichtete über Themen der öffentlichen Sicherheit und der lokalen Politik.

Offiziellen Angaben zufolge ereignete sich der Mord wenige Minuten nachdem der Journalist ein Interview mit dem Bürgermeister der Stadt, Carlos Manzo, geführt und über soziale Netzwerke live übertragen hatte. Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt diesen Mord auf das Schärfste und fordert die neue Präsidentin, Claudia Sheinbaum, auf, sich umgehend und mit konkreten Maßnahmen für die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten einzusetzen. Eine RSF-Delegation ist für Gespräche in Mexiko, um unter anderem Regierungsangehörige zu treffen und die Gewalt gegen die Presse zu thematisieren. Ziel ist es, einen Aktionsplan zum Schutz und zur Verteidigung von Medienschaffenden aufzustellen.

Der Tod von Cruz Solís ist der erste Mord an einem Journalisten unter der Regierung Sheinbaum, die ihr Amt am 1. Oktober antrat. Die Gewalt gegen die Presse hat im Oktober stark zugenommen. In der Nacht des 17. Oktobers wurde die Zeitung El Debate in Culiacán im Bundesstaat Sinaloa Ziel eines bewaffneten Angriffs. In der gleichen Woche wurde das Auto des Journalisten Arturo Hernández, Chefredakteur der Lokalzeitung Impacto Publicitario, in San Juan Bautista Tuxtepec im Bundesstaat Oaxaca, von Unbekannten angezündet.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Mexiko auf Rang 121 von 180.



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