Irak
02.03.2005
Lebenszeichen von entführter Florence Aubenas
Ein Video vom 1. März ist das erste Lebenszeichen der französischen Journalistin Florence Aubenas seit ihrer Entführung am 5. Januar dieses Jahres. Reporter ohne Grenzen ist von diesem Hilferuf sehr beunruhigt. „Zwar enthält das Video keine ausdrückliche Drohung und kein Ultimatum. Aber die Erschöpfung und die Anspannung, die ihr Gesicht zeigt, ist äußerst Besorgnis erregend", beurteilt Reporter ohne Grenzen die Aufnahmen.
"Wir bitten die Entführer inständig, Florence und ihren irakischen Assistenten Hussein Hanoun freizulassen. Voller Abscheu für solche Entführungsmethoden appelliert unsere Organisation an alle Nachrichtenmedien, besonders in der arabischen Welt, Florence, Hussein und der entführten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena zu helfen" so die Menschenrechtsorganisation weiter. "Das Wichtigste ist zu diesem Zeitpunkt Einheit und die unbedingte Vermeidung von Kontroversen."
Die Aufnahme zeigt Aubenas sitzend, mit ihren Händen zwischen ihren Knien. Auf Englisch sagt sie: "Mein Name ist Florence Aubenas. Ich bin Französin. Ich bin Journalistin bei Libération. Mir geht es gesundheitlich schlecht. Auch psychisch bin ich in schlechter Verfassung. Bitte helft mir." Sie richtete einen Hilferuf an den französischen Abgeordneten Didier Julia.
Aubenas trug ein graues Polohemd und eine schwarze Hose. Der rote Hintergrund lieferte keine Hinweise auf die Identität der Entführer. Die Videoaufnahme beinhaltete auch sonst keine Bekennernachricht. Die Nachrichtenagentur Reuters sagte, das Video sei von Aufständischen veröffentlicht worden.
Abenas, 43, eine der führenden Korrespondenten der Zeitung Libération, war mit ihrem irakischen Führer und übersetzer Hussein Hanoun Al-Saadi am 5. Januar in Bagdad entführt worden. Sie war seit dem 16. Dezember im Irak. Seit 1986 hat die französische Reporterin für Libération von Konflikten aus Ruanda, dem Kosovo, Algerien und Afghanistan berichtet.
Der Irak ist weiterhin das weltweit gefährlichste Land für Journalisten. Seit Beginn des Krieges im März 2003 wurden mindestens 32 Journalisten getötet und 15 entführt.
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