Deutschland 05.09.2002

Reporter ohne Grenzen erhält Dr.-Erich-Salomon-Preis. Deutsche Gesellschaft für Photographie ehrt Menschenrechtsorganisation

Die internationale Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen /
Reporter sans frontières
erhält den Dr.-Erich-Salomon-Preis, eine der
höchsten Auszeichnungen der Deutschen Gesellschaft für Photographie. "Damit ehren wir eine Organisation, die sich seit vielen Jahren unermüdlich
für die Meinungs- und Pressefreiheit weltweit engagiert. In den jährlich
erscheinenden Bildbänden setzt sie in vorbildlicher Weise die Fotografie
als Mittel ein, um Öffentlichkeit für dieses grundlegende Recht zu
schaffen", begründet Hansjoachim Nierentz, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Gesellschaft für Photographie, die Preisvergabe. Dabei wird
Reporter ohne Grenzen von zahlreichen renommierten Fotografinnen und
Fotografen unterstützt. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter
anderem der " Stern ", " National Geographic Magazin ",
Sebastiao Salgado und Herlinde Koelbl.

Reporter ohne Grenzen setzt sich weltweit für bedrohte und
inhaftierte Journalistinnen und Journalisten ein, hilft unabhängigen Medien
bei Zensur und Verbot und informiert die Öffentlichkeit über Verletzungen
der Pressefreiheit. Neun nationale Sektionen sind weltweit mit den
wichtigsten Medien vernetzt. Sind Journalisten bedroht, leistet die
Organisation unbürokratische Hilfe, um sie aus der Schusslinie zu holen.

Die Arbeit von Reporter ohne Grenzen ist notwendig: In den letzten
zehn Jahren wurden mindestens 650 Journalistinnen und Journalisten wegen
ihrer Veröffentlichungen oder in Ausübung ihres Berufes getötet. Ständig
sind auf der Welt mehr als 100 Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer
Meinung im Gefängnis. Nach wie vor missachten über die Hälfte aller 190
Staaten mit Sitz bei der UNO Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte, der Meinungs- und Pressefreiheit garantiert.

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis wird seit 1971 vergeben. Er steht für die
vorbildliche Anwendung der Fotografie in der Publizistik und dient zugleich
dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich
Salomon, der den modernen Bildjournalismus entscheidend prägte. Er wurde
1944 in Auschwitz ermordet. Der Preis ist nicht dotiert und besteht aus
einer Kamera als Symbol.

Die Preisverleihung findet am 29. September in Köln im Rahmen der photokina
2002 statt. Robert Ménard, Generalsekretär von Reporters sans
frontières
und Vertreter der deutschen Sektion nehmen den Preis
entgegen. Mit der Ausstellung " ÜberLeben im Alltag " präsentiert
Reporter ohne Grenzen außerdem den aktuellen Bildband 2002 der Serie
"100 Fotos für die Pressefreiheit ".

Für weitere Informationen: Tel. (030) 615 85 85

deutsch: www.reporter-ohne-grenzen.de

französisch / englisch / spanisch: www.rsf.org

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