Israel / Palästinensische Gebiete / Ägypten 17.09.2024

RSF und deutsche Medien fordern Gaza-Zugang

Auf dem Bild sind blaue Westen zu sehen, auf denen groß das Wort 'Press' aufgedruckt ist. Die Westen liegen in einem Zelt neben gepackten Rucksäcken.
Pressewesten neben gepackten Rucksäcken in einem Zelt in Rafah. © picture alliance/ Anadolu | Doaa Albaz

In einem offenen Brief hat Reporter ohne Grenzen (RSF) gemeinsam mit überregionalen deutschen Medien die Regierungen von Israel und Ägypten dazu aufgefordert, Journalistinnen und Journalisten ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu gewähren. „Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos“, heißt es in dem Appell von Chefredakteurinnen und Chefredakteuren, Intendanten und dem ARD-Vorsitzenden.

„Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit. Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden.“ Die Medien hätten „in der Bewertung und Analyse unterschiedlicher internationaler Krisen jahrzehntelange Erfahrungen“ und seien keine Konfliktpartei. Die Redaktionen wüssten um das Risiko einer Berichterstattung vor Ort, seien aber bereit, es zu tragen. 

Der Appell richtet sich an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern zählen unter anderem die Chefredaktionen von Zeit, Spiegel, Süddeutscher Zeitung, taz, BILD, dpa sowie die Spitzen der Fernsehanstalten ARD, ZDF, RTL, NTV, Arte und der Deutschen Welle. Hinzu kommen Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und der Deutsche Journalistenverband (DJV). Der Brief wurde den Regierungen am Montag, 16. September, zugestellt.   

Bereits am vergangenen Freitag, 13. September, hatten sich deutsche Medienschaffende mit einem öffentlichen Appell zur Situation in Gaza geäußert. Mehr als 200 von ihnen hatten sich für mehr Schutz für Journalistinnen und Journalisten in Gaza, die Aufhebung des Einreiseverbots für unabhängige internationale Berichterstattende ins Kriegsgebiet und gegen die ungeprüfte Übernahme von Darstellungen von Kriegsparteien in der Berichterstattung ausgesprochen.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit stehen die Palästinensischen Gebiete auf Platz 157 von 180, Israel auf Rang 101 und Ägypten auf Platz 170.



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