Deutschland 16.04.2025

RSF verurteilt Gewaltaufruf gegen taz-Journalisten

Bereits seit Monaten sieht sich Nicholas Potter wiederholt Hass und Hetze im Netz ausgesetzt. © Olga Blackbird
Bereits seit Monaten sieht sich Nicholas Potter wiederholt Hass und Hetze im Netz ausgesetzt. © Olga Blackbird

Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die jüngsten Bedrohungen gegen den taz-Journalisten Nicholas Potter auf das Schärfste. In Berlin sind im öffentlichen Raum Plakate mit seinem Porträt und einem offenen Gewaltaufruf aufgetaucht. Diese Form der Einschüchterung gefährdet nicht nur die persönliche Sicherheit des betroffenen Journalisten, sondern ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit insgesamt.

„Dieser Gewaltaufruf gegen Nicholas Potter ist eine alarmierende Grenzüberschreitung. Journalistische Arbeit darf nicht durch Angst und Bedrohung eingeschränkt werden – egal, um welches Thema es geht“, sagt Anja Osterhaus von Reporter ohne Grenzen. „RSF steht solidarisch an der Seite von Nicholas Potter und allen Journalistinnen und Journalisten, die ihre Arbeit unter schwierigen Bedingungen fortführen.“

Bereits seit Monaten sieht sich Nicholas Potter wiederholten Anfeindungen ausgesetzt – online, durch Aufkleber im öffentlichen Raum und nun in Form eines expliziten Gewaltaufrufs, der als Morddrohung verstanden werden muss. So ist auf dem Plakat unter anderem zu lesen, Personen wie er könnten „erniedrigt und eliminiert werden“.

Der Mitherausgeber des Buches "Judenhass Underground" befasst sich vor allem mit Themen wie Antisemitismus und der israelischen Gesellschaft. Während die kritische Auseinandersetzung mit journalistischer Arbeit richtig und wichtig ist, muss gleichzeitig immer gelten: Die Meinungsvielfalt und die freie Presse sind Grundpfeiler jeder Demokratie.

Reporter ohne Grenzen fordert die zuständigen Behörden auf, die Urheber der Drohung zügig zu ermitteln. Gleichzeitig appelliert RSF an Politik und Gesellschaft, die Sicherheit von Medienschaffenden ernst zu nehmen und sich dem wachsenden Klima der Einschüchterung entschieden entgegenzustellen.

Weitere Informationen zu den Herausforderungen für Journalistinnen und Journalisten in Deutschland finden Sie in der aktuellen Nahaufnahme 2025

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Deutschland derzeit auf Platz 10 von 180. Die aktualisierte Ranglistenplatzierung wird am 3. Mai 2025 veröffentlicht. 

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