Algerien 15.09.2020

Schockierende Strafe für RSF-Korrespondent

Demonstrierende halten nach der Verhaftung Khaled Drarenis Plakate von ihm hoch
Demonstration für Khaled Drareni in der algerischen Hauptstadt Algier © picture alliance / NurPhoto / Billal Bensalem

Reporter ohne Grenzen (RSF) ist entsetzt über die Haftstrafe für seinen Algerien-Korrespondenten Khaled Drareni. Ein Berufungsgericht in der Hauptstadt Algier entschied am Dienstag (15.9.), dass der bekannte Journalist für zwei Jahre ohne Bewährung ins Gefängnis muss.

„Dieses empörende Urteil beweist, dass das algerische Regime in einer Logik blinder und gewaltsamer Repression gefangen ist“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Die algerische Justiz glaubt offensichtlich, sie könne die Menschen durch ein hartes Urteil gegen einen missliebigen Journalisten von weiteren Protesten abschrecken – was für ein Irrtum! Wenn Khaled Drareni schon bisher ein Symbol der Pressefreiheit war, wird er ab jetzt ein ständig brennender Stachel im Fleisch des Regimes sein.“

In erster Instanz zu drei Jahren Haft verurteilt

Drareni war am 10. August in erster Instanz zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er mit seiner Berichterstattung über die sogenannten Hirak-Proteste zu Massenaufläufen aufgerufen und die nationale Einheit gefährdet habe. RSF hatte von Anfang an gefordert, alle strafrechtlichen Vorwürfe gegen Drareni fallenzulassen.

Algerien steht auf Platz 146 von 180 Staaten auf der Rangliste der Pressefreiheit.



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