Podiumsdiskussion am 22. April 2017 in Berlin ICS
Wie umgehen mit Iran?
Mit dem Abschluss des Atomabkommens mit dem Iran 2015 wuchs die Hoffnung, dass die Islamische Republik als staatlicher Akteur wieder in die Weltgemeinschaft integriert werden könne. Doch regionalpolitische Fragen, die fehlende Anerkennung Israels durch Iran und die Situation der Menschenrechte erschweren die Normalisierung der Beziehungen. Wie findet man die richtige Balance zwischen Kritik und Aussöhnung?
Am Samstag, 22. April 2017
um 19:30 Uhr
im Auditorium Friedrichstrasse
Friedrichstr. 180, 10117 Berlin
Auf dem Podium:
Bernd Erbel, Botschafter a. D.
Christoph Dreyer, Reporter ohne Grenzen
Niema Movassat, Bundestagsabgeordneter/Die Linke
David Jalilvand, Friedrich-Ebert-Stiftung
Moderation: Adnan Tabatabai
Die Diskussion bildet den Abschluss der eintägigen Konferenz "Iran heute" der Bundeszentrale für politische Stiftung.
Das Jahr 2017 wird wegweisend sein für Iran. Am 19. Mai stehen Präsidentschaftswahlen an. Hassan Rohani kämpft um eine zweite Amtszeit, steht aber unter massivem Druck. Die Elite der Islamischen Republik begrenzt zwar die Wahlmöglichkeiten der Bevölkerung, doch haben die Wahlen der vergangenen Jahre immer wieder für Überraschungen gesorgt. Unter Rouhani wurde das umstrittene Atomabkommen 2015 geschlossen, aber auch der Ton seitens des US-Präsidenten Donald Trump wurde verschärft – auch Iranerinnen und Iraner sind vom Einreisestopp in die USA betroffen.
Irans Rolle im anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien ist auch im Land selbst umstritten. Die Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad einerseits und der regionale Dualismus um die Vormachtstellung in Nahost mit dem Königreich Saudi-Arabien andererseits spielen eine wichtige Rolle für das iranische Selbstverständnis.
Nicht ganz unabhängig von diesen außenpolitischen Ambitionen werden sich die Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft entwickeln. Eine wirtschaftliche Öffnung ist gerade aus der Sicht des Iran lebensnotwendig. Ohne die Möglichkeit von Importen aus dem Ausland und den Export unter anderem von Öl und Gas wird sich die Situation auch im Inland weiterhin verschärfen.
Die Konferenz will jedoch nicht nur die außen- und innenpolitischen Fragen zum Iran thematisieren, sondern auch den Blick auf gesellschaftliche Dynamiken im Land selbst richten.
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