Russland
25.06.2024
Prozess gegen Evan Gershkovich beginnt
Am Mittwoch, 26. Juni 2024, beginnt in Jekaterinburg der Prozess gegen den inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich. Der Korrespondent des Wall Street Journal sitzt seit mehr als einem Jahr wegen vager Spionagevorwürfe in Untersuchungshaft.
„Evan Gershkovich soll dem Kreml zufolge ein CIA-Agent sein – ein absurder Vorwurf, den wir scharf zurückweisen. Gershkovich sitzt im Moskauer Lefortowo-Gefängnis ein, das für die fast vollständige Isolation seiner Insassen bekannt ist. Wir fordern die russische Regierung auf, die Haftbedingungen für den Journalisten schnellstmöglich zu verbessern und ihm einen fairen Prozess zu gewähren. Am Ende dieses Prozesses kann unserer Ansicht nach nur die Freilassung stehen“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.
„Wir erinnern auch an Alsu Kurmasheva, die im Oktober 2023 in Kasan festgenommen wurde und seitdem ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt. Ihr wird vorgeworfen, sich nicht als ausländische Agentin registriert zu haben, als sie im Mai 2023 nach Russland einreiste. Kurmasheva ist eine russisch-amerikanische Journalistin, die für den US-Sender Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) arbeitet. Auch sie muss freikommen!“
Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva stehen stellvertretend für die beunruhigende Situation für Journalistinnen und Reporter in Russland. Seit dem groß angelegten Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 existiert praktisch keine Medienfreiheit mehr. Bereits zuvor hatte der Kreml mehr als einhundert Journalistinnen und Journalisten zu angeblichen „ausländischen Agenten“ erklärt, diverse kritische Medien geschlossen und die Zensur im Internet massiv verschärft.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Russland auf Platz 162 von 180. Derzeit sind im Land 42 Medienschaffende in Haft.
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