Russland
01.08.2024
Statement zum Gefangenenaustausch
Endlich in Freiheit: Die in Russland inhaftierten Medienschaffenden Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva sind am 1. August 2024 im Zuge eines groß angelegten Gefangenenaustausches zwischen Russland und dem Westen freigekommen.
„Wir sind erleichtert, dass Evan Gershkovich, Alsu Kurmasheva und andere willkürlich Inhaftierte endlich frei sind. Ihre Freilassung und Heimkehr waren längst überfällig“ sagt Anja Osterhaus, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (RSF). „Die Medienschaffenden wurden aufgrund absurder Vorwürfe verurteilt und hätten nicht einen Tag in Haft verbringen dürfen. Gleichzeitig schafft der Austausch von Medienschaffenden ein problematisches Vorbild für künftige Erpressungsversuche durch Russland.“ Die ohnehin schwierigen Arbeitsbedingungen von Korrespondenten und Korrespondentinnen würde dadurch noch schwieriger. „Ausländische Medienschaffende können nun jederzeit zur Verhandlungsmasse Moskaus bei Verhandlungen mit dem Westen werden. Wir erinnern zudem an die mehr als 40 russischen Medienschaffenden, die weiterhin hinter Gittern sitzen.“
Erst verurteilt, dann ausgetauscht
Kurz vor dem Austausch waren die beiden Medienschaffenden am 19. Juli von russischen Gerichten verurteilt worden. Evan Gershkovich erhielt wegen angeblicher Spionage 16 Jahre Haft. Insgesamt verbrachte der Korrespondent des Wall Street Journal seit seiner Festnahme am 29. März 2023 fast 16 Monate in Untersuchungshaft im Moskauer Lefortowo-Gefängnis.
Die russisch-amerikanische Journalistin Alsu Kurmasheva von Radio Free Europe / Radio Liberty (RFE/RL) wurde wegen angeblicher Falschmeldungen über die Armee zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie saß seit ihrer Verhaftung im Oktober 2023 neun Monate in Untersuchungshaft.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Russland auf Platz 162 von 180.
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