Israel
01.07.2003
Bedauern bei der israelischen Armee, aber keine ernsthaften Untersuchungen oder gar Strafmaßnahmen
Am 19. April 2003 wird der palästinensische Kameramann Nazeh Darwazi in Nablus erschossen. Der britische Dokumentarfilmer James Miller kommt am 2. Mai 2003 im Süden des Gaza-Streifens ums Leben. Beide sterben während ihrer Recherchen in den Palästinensischen Gebieten, obwohl sie deutlich als Presse erkennbar waren.
Nach Zeugenaussagen hat die israelische Armee in beiden Fällen ohne erkennbaren Grund das Feuer eröffnet. Doch die israelische Armee nimmt die Vorwürfe offenbar wenig ernst. Untersuchungen werden nicht gewissenhaft ausgeführt. Gründe für Reporter ohne Grenzen, eine Untersuchungs-mission vor Ort zu schicken, die genauer recherchiert, Augenzeugen befragt und Videomaterial ausgewertet.
Dem nun vorliegenden Bericht zufolge verdichtet sich der Verdacht, die Schüsse auf die beiden Journalisten seien nicht aus legitimer Notwehr gefallen. Es sei notwendig der Nachlässigkeit bei der Untersuchung der Fälle durch Strafmaßnahmen gegen die dafür Verantwortlichen entgegenzuwirken, stellt RoG fest. Nur durch Bestrafung der Verantwortlichen könne die Sicherheit der Journalisten in dieser Region und eine unabhängige Berichterstattung über den israelisch - palästinensischen Konflikt gewährleistet werden.
Seit September 2000 wurden fünf Journalisten in Ausübung ihres Berufes in den besetzten Gebieten getötet. 60 Journalisten wurden seit Beginn der zweiten Intifada verletzt.
vollständiger Bericht bei rsf in Französisch
vollständiger Bericht bei rsf in Englisch
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