Am Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen haben Polizisten den französischen Journalisten Sylvain Mercadier an der Einreise in die Türkei gehindert. Die Beamten nahmen Mercadier, der als freier Reporter für internationale Medien wie Middle East Eye und den Guardian arbeitet, am Abend des 19. März kurz nach der Landung in Gewahrsam. Der Journalist war aus Paris angereist, um im Südosten des Landes über Feierlichkeiten zum kurdischen Neujahrsfest zu berichten. Nach einem zweistündigen Verhör und einer Übernachtung am Flughafen schickten die Beamten Mercadier mit dem ersten Flug zurück nach Paris. Laut einer Stellungnahme der Polizei stellte der Journalist eine Gefahr für die „öffentliche Sicherheit“ dar.

Mercadier selbst äußerte sich zu dem Vorfall kurz nach seiner Rückkehr via Twitter: „In diesem Land, so wie in vielen anderen autoritären Staaten auch, wird das Wort ‚Sicherheit‘ oft als Feigenblatt für repressive Maßnahmen genutzt.“ Die Sorgen der Behörden seien vor allem darin begründet, dass Ankara „der Kurdenfrage ausweichen“ wolle und Berichterstattung zu Themen mit kurdischem Bezug im Land nicht erwünscht sei.