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Türkei

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 158 von 180
Türkei 06.05.2021

Freilassung von Journalisten fordern

Heiko Maas und Mevlüt Çavuşoğlu im Jahr 2020 © picture alliance / dpa / POOL AP / Michael Sohn

Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert Bundesaußenminister Heiko Maas auf, in dem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu am Donnerstag (6.5.) in Berlin die prekären Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten in der Türkei mit Nachdruck anzusprechen. Auch wenn die Türkei nicht mehr die Liste der Länder anführt, in denen die meisten Medienschaffenden im Gefängnis sitzen, ist das Risiko, inhaftiert und juristisch verfolgt zu werden, allgegenwärtig. Unter anderem mit dem Antiterrorgesetz werden Reporterinnen und Reporter eingeschüchtert und müssen sich vor Gericht verantworten. Unter ihnen ist auch der RSF-Türkei-Repräsentant Erol Önderoglu. Die Einschränkungen der Pressefreiheit betreffen auch den Medienpluralismus im Land: Die Regierung kontrolliert mittlerweile rund 90 Prozent der nationalen Medien.

„Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit hatte Heiko Maas erklärt, dass es eine Aufgabe für jeden von uns sei, für freie Presse einzutreten. Das Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen ist eine gute Gelegenheit, genau das zu tun. Ein Anfang wäre, die Freilassung aller in der Türkei wegen ihrer Arbeit inhaftierten Journalistinnen und Journalisten zu fordern“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Gerade in einer Krise wie der Corona-Pandemie ist Pressefreiheit unverzichtbar, damit sich die Bevölkerung aus unabhängigen Quellen informieren und das Handeln der Behörden kritisch hinterfragen kann.“

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 153 von 180. Mindestens 16 Journalistinnen und Journalisten sitzen dort in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit im Gefängnis. Lediglich in China, Vietnam, Myanmar, Saudi-Arabien, Ägypten, Syrien und dem Iran sind noch mehr Medienschaffende inhaftiert.



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